Pflanzenbasierte Ernährung – Ein veganer Selbstversuch

Fleisch war mein Gemüse

Alles begann vor vielen Jahren mit den ersten eigenen Kochbüchern und dem Abschied von fertigen Lebensmitteln. Wir lernten, was es bedeutet aus frischen Zutaten leckere Kompositionen zu zaubern und Geschmäcker kreativ zu kombinieren. Bald waren Fertiggerichte keine Alternative mehr und später wurde es für uns auch immer schwerer auswärts lecker essen zu gehen. Immer wieder hatten wir das Gefühl, dass wir selbst besser kochen und sogar noch genau wissen, was „drin steckt“.

Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns nun mit einem ganzheitlich gesunden Lebensstil. Es geht nicht mehr nur darum, gut und lecker zu kochen, sondern insgesamt auf unseren Körper zu hören und gut für ihn zu sorgen. Hierbei wurde uns schnell bewusst, dass unsere Ernährung mit einem großen Anteil tierischer Lebensmittel, wie sie heute auch von vielen anderen Menschen praktiziert wird, auf Dauer nicht gesund ist.

Wir beschlossen daher im letzten Jahr unsere Ernährung eher vegetarisch zu gestalten. Während Jeannette dies sehr konsequent umsetzte, wollte ich mir selbst eine alltagstaugliche Variante „verschreiben“. Dies bedeutete, dass ich mich bis auf wenige Ausnahmen vegetarisch ernähren, also nur ab und an den „Sonntagsbraten“ zulassen wollte. Das klappte auch bestens und in den meisten Wochen gab es gar kein Fleisch – meist war es nur auf Feiern außerhalb oder in Restaurants nicht möglich (oder sinnvoll) etwas Vegetarisches zu wählen. Insgesamt klappte das also sehr gut.

In dieser glücklichen Vegetarier-Zeit beschäftigten wir uns weiter sehr intensiv mit gesunder Ernährung. Hierbei wurde uns zwangsläufig klar, dass es allein mit Fleisch-Verzicht nicht getan ist. Denn wenn es darum geht, tierische Lebensmittel – insbesondere tierische Proteine zu vermeiden, bezieht sich das nicht nur auf das Fleisch. Wir stellten fest, dass wir noch viele weitere tierische Produkte verspeisen. Und trotz des Verzichts auf Fleisch waren tierische Produkte weiter ein großer Bestandteil unserer Ernährung, wurden sogar zum Ausgleich noch mehr – vor allem in Form von Milchprodukten (Milch, Joghurt, Käse, Butter, etc.). In nahezu jeder Mahlzeit fanden wir teils große Mengen tierischer Milchprodukte und besonders zu Ostern große Mengen bunter Eier :).

Jetzt wirds vegan

Unser Entschluss stand nun also vor wenigen Tagen fest: Wir werden uns ab sofort – bis auf Weiteres – vegan ernähren. Das bedeutet, dass wir in unserer Ernährung komplett auf tierische Produkte verzichten möchten. Keine Milch, kein Fleisch, kein Käse, keine Eier, kein Fisch. Statt dessen setzen wir auf eine pflanzenbasierte Ernährungsweise, die sich aus Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen zusammensetzt. Auch eine kleine Portion Zucker ist hin und wieder erlaubt.

Besonders der Verzicht auf Käse – so unsere Erwartung – wird uns in der ersten Zeit schwer fallen, schließlich sind wir große Käsefans und er war meistens Bestandteil unserer Speisen – Käse auf dem Brot, im Salat, über der Pasta oder einfach nur als kleiner Snack zwischendurch, Käse ging immer. Das liegt mit Sicherheit auch am Casomorphin – einem opiatähnlichen Bestandteil von Milchprodukten, der uns süchtig nach Milchprodukten – insbesondere nach Käse – macht, denn dort ist der Casomorphin Anteil vergleichsweise größer.

Veganes Frühstück: Frisches Brot, frisches Gemüse und Obst

Mein altes Motto in Hinblick auf die vegane Ernährung lautete gern: „Vegan schmeckt erst mit Käse überbacken richtig gut“. 🙂
Für meine Gesundheit möchte ich jetzt umdenken.

Vegan kochen, vegan leben

Ab sofort gilt es nun also auf tierische Produkte zu verzichten. Zu Hause bedeutet das, dass wir uns noch mehr Zeit für die Zubereitung unseres Essens nehmen, was eigentlich eine gute Sache ist. Unterwegs erwarten uns bestimmt so einige Herausforderungen – das wird besonders spannend. Wir werden berichten, wie es uns dabei geht, was uns besonders schwer fällt und was gar kein Problem ist.

Unsere veganen Grundsätze

Über den reinen Verzicht auf tierische Produkte hinaus wollen wir uns zudem an einige Grundsätze halten, die zu einer gesunden, pflanzenbasierten Ernährung gehören sollten:

  1. Keine stark verarbeiteten Lebensmittel verwenden und möglichst natürlich essen
  2. Pflanzen sollten den größten Bestandteil der Ernährung einnehmen
  3. Selbst kochen – da weiß man was drin ist
  4. Rohe Früchte und Gemüse sollen bevorzugt werden
  5. Jeden Tag einen Smoothie und/oder Salat
  6. Nicht zuviel Weizen
  7. Eine große Vielfalt an Früchten verwenden
  8. Nur essen, wenn man wirklich hungrig ist
  9. Regeln von Zeit zu Zeit brechen 🧁

Besonders gespannt sind wir, wie sich die vegane Ernährung auf unseren Körper und unser allgemeines Wohlbefinden auswirkt. Auch ein Einfluss auf die sportliche Leistungsfähigkeit wäre denkbar. Vielleicht lässt sich damit sogar etwas an meinem Bluthochdruck verändern, gegen den ich bisher keinen Weg gefunden habe.

Welche Tipps habt ihr für uns? Wie kommt man besser durch den Alltag?

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